Spanische Grippe

Spanische Grippe
Quelle: flickr.com

Zwischen 1918 und 1920 war die Spanische Grippe eine ernsthafte Bedrohung für die Bevölkerung. Eine zunächst unbemerkte Weiterentwicklung des Influenzavirus Typ A forderte Millionen von Todesopfer. Die Zahlen schwanken zwischen 25 und 50 Millionen Toten. Die Ausmaße der Spanischen Grippe sind mit der Pest im Mittelalter vergleichbar. In den drei Jahren verlief die Grippe in mehreren Wellen.

Die Spanische Grippe: Erste Welle

Der genaue Ursprungsort für die Spanische Grippe ist unbekannt. Im Frühjahr 1918 war der erste Weltkrieg wesentlich interessanter für die Medien, sodass sie ihr Augenmerk nicht auf den Ausbruch in Spanien richteten. Es herrscht die weitläufige Theorie, dass die Spanische Grippe in den USA entstand und durch Truppenbewegungen nach Europa in das spanische Land gelang. Der Landarzt Loring Miner dokumentierte zu dieser Zeit nämlich eine ungewöhnliche Anzahl von Grippeerkrankten. Die amerikanischen Soldaten nannte es das „Drei-Tage-Fieber“. Während der Ausbruchsphase waren noch nicht viele Tote zu beklagen.

Die Spanische Grippe: Zweite Welle

Mitte August kam es zu einem weiteren Ausbruch mit vielen Infizierten. Die Spanische Grippe hatte sich nun in den USA, Frankreich, Spanien bis nach Westafrika ausgebreitet. Im September steckte sich zum ersten Mal ein Zivilist in Boston an. Der Virus wurde zu dieser Zeit immer aggressiver und es kam zu mehreren Todesfällen pro Tag. Leider war das Pflegepersonal weltweit zu gering und es fehlte schlichtweg die Kompetenz auf diesem Gebiet. Beerdigungen waren an der Tagesordnung. Die Bitten der Ärzte, alle auslaufenden Schiffe vorher zu überprüfen, waren für die Entscheidungsträger uninteressant.

Die Spanische Grippe: Dritte Welle

Der Verlauf der dritten Welle war auf der Welt sehr unterschiedlich. Manche Länder reagierten schnell und konnten die Zahl der Todesopfer gering halten. In Deutschland verlief sie relativ schwach, die Chinesen traf es dafür umso härter. Bis in die 20er Jahre hinein kam es zu Nachepidemien. Langfristig gesehen gab es für die Überlebenden dauerhafte Schädigungen des Nervensystems, Lethargie sowie Parkinson traten zudem vermehrt auf.

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